Bis 2015 wuchs unser Knotengarten im vorderen Bereich unseres Hauses perfekt …… aber dann hatte ihn der Buchsbaumzünzler erwischt ……. wir mussten uns von beiden trennen …….
Zur Zeit entsteht hier ein kleiner Brunnen, umgeben von Gräsern ……..
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Der Knotengarten kam als Element italienischer Gärten in der Renaissance auf. Knotenornamente, Flecht- und Schachbrettmuster waren typisch für die Beete. Die gepflanzten Muster ähneln Gartenlabyrinthen mit niedrigen Einfassungen. Irrgärten sind dagegen als eigenständiges Element der Gartenkunst einzuordnen. Knotengärten gibt es heute vorwiegend im Vereinigten Königreich.
Ornamentale Pflanzmuster finden sich im 16. Jahrhundert bei Sebastiano Serlio und Hans Vredeman de Vries. Traditionell wurde in den Knotenbeeten Buchs mit Heil- und Kräuterpflanzen kombiniert, zum Beispiel Heiligenkraut, Gamander und Winterbohnenkraut. Diese Art der Bepflanzung wich jedoch Ende des 16. Jahrhunderts mehr und mehr dem Buchsparterre. Gefüllt wurde das offene Knotenbeet mit totem Material, etwa farbigem Kies, das geschlossene mit Blumen.
Beispiele für Knotenmuster finden sich in dem allegorischen Roman Hypnerotomachia Poliphili aus dem Jahr 1499, der Francesco Colonna zugeschrieben wird. Die Holzschnitte der Erstausgabe illustrierten verschiedene Arten des Baumschnitts sowie Topiari und Beetornamentierungen in hoher künstlerischer Qualität.
In England versuchte Rosemary Verey in den 1980er Jahren, Knotengärten im Rahmen des English classical revival style wieder populär zu machen.
Knoten
…im täglichen Leben:
Verkehrsknoten, Seemannsknoten, Sinusknoten des Herzens (Taktgeber des Herzens und somit für das Herzklopfen zuständig). Krawatte wird geknotet. Schnürsenkel werden geknotet. Teppichklopfer.
…in der Kunst:
Die ältesten Knotendarstellungen finden sich in der Antike. Geknotete und verwobene Muster wurden in Stein gemeißelt. Geschichtlich ist der Gordische Knoten wohl der bekannteste. Bis heute bedeutet die Redewendung vom Lösen des gordischen Knotens, mit einfachen Mitteln ein schwieriges Problem zu lösen. Im Römischen Reich fanden Knoten eine weite Verbreitung als Motiv für Steinreliefe und besonders in Mosaiken.
…in der Religion:
Mystische Symbole, denen ein tieferer Sinn innewohnt. Knotenmuster üben eine Faszination aus, der sich fast niemand entziehen kann. Religionen verwenden gerne Knotendarstellungen wegen ihrer okkulten Symbolkraft. Endlosknoten aus einer Schlinge ohne Anfang und Ende stehen für eine immerwährende Quelle an Energie. Tibetern gilt der buddhistische Endlosknoten als das wichtigste Glückssymbol. Er bekundet Liebe und Ewigkeit und ist das Symbol für ein Leben ohne Ende.
…in Gärten:
Zurück in die Renaissance. Wer einen Knotengarten anlegt, geht bewusst oder unbewusst diesen Weg. Knotengärten entstanden erstmals im 16. Jahrhundert in England, in denen niedrige Hecken kunstvolle Knotenornamente formen.
Knotengärten gehören zu den Parterres (franz. „par terre“ = auf der Ende), die flaches, niedrig bepflanztes Gelände darstellen. Parterres sind Gebäuden vorgelagert und dienen Repräsentationszwecken.
Die Wirkung wird noch verstärkt durch die Betrachtung von einem höheren Standort aus, wie z.B. Terrasse oder Fenster des Hauses.
Die Engländer perfektionierten im frühen 20. Jahrhundert die Kunst der architektonischen Gartengestaltung. Ein Knotengarten durfte damals wie heute in keiner ihrer feinen Gartenanlagen fehlen. Die Muster der einzelnen Knotenbeete waren inspiriert von keltischen Ornamenten, römischen Mosaiken und Knotendarstellungen in Kirchen und Moscheen.
Knotengärten sind untrennbar mit der englischen Lebensart verbunden.